Karoline Edtstadler und Paul Schmidt zu Österreich in der EU

Es war ein spannender Höhepunkt zum Abschluss des „Europa Kompakt“ Lehrgangs.

Beim letzten Termin zu Gast waren die Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler und der Generalsekretär der österreichischen Gesellschaft für Europapolitik Paul Schmidt.

Bei einer Diskussionsrunde mit der Europaministerin erzählt sie aus ihrem beruflichen Alltag zwischen Wien und Brüssel und stellt sich den kritischen Fragen der Teilnehmenden. Zur Sprache kommen der Streit um das Verbrenner-Aus, die Lage der EU-Beitrittskandidaten und die globale Rolle der Europäischen Union. In der Berichterstattung seien EU-Themen stark unterrepräsentiert, merkt Edtstadler an. Regionale Geschichten hätten häufig höhere Priorität – so würden Entwicklungen und Errungenschaften aus Brüssel in den Hintergrund geraten. Für die Zukunft der EU wünscht sich die Ministerin mehr Sichtbarkeit und Austausch europäischer Spitzenpolitiker:innen und weniger Bürokratie bei gemeinsamen Entscheidungen.

Wie die EU bei den Österreicher:innen ankommt zeigt Paul Schmidt im zweiten Programmpunkt des Tages. Seit 2009 leitet er den von EU-Geldern und Sozialpartnern finanzierten Thinktank ÖGfE, der Kommunikationsprojekte, Analysen und Umfragen zur EU organisiert. Die Trendbilder zeigen: Die Mehrheit der Österreicher:innen befürwortet die EU-Mitgliedschaft. Die Zahl derer, die einen Austritt gutheißen würden, nimmt jedoch durch die vermehrten Krisen zu. Auf die Frage, ob die EU generell eine gute oder schlechte Sache sei, antworten 37 Prozent mit „Weder noch“. Damit liegt Österreich im Vergleich zum EU-Durchschnitt im Spitzenfeld der Unentschlossenen. Laut Schmidt liegt das mitunter an der politischen Kommunikation im Land. Kritik an Brüssel falle um einiges leichter als komplexe Entwicklungen der EU-Politik zu erklären, so Schmidt.

Nach angeregten Diskussionsrunden mit den beiden Gästen ging der „Europa Kompakt“ Lehrgang schließlich mit der Zertifikatsübergabe zu Ende.

 

Von Sophie Weinhandl